Viel Fly – wenig Hike Bericht von Robert Heim

Am ersten Wochenende im Mai fand in Tolmin (Slowenien) der zweite Bordairline Hike & Fly-Wettkampf 2016 statt. Bei thermisch guten, aber fliegerisch anspruchsvollen Bedingungen legten die Toppiloten teils große Strecken zurück. Am Ende gewann wieder einmal der junge Österreicher Simon Oberrauner (NOVA Triton 2 light) vor Pascal Purin (Air Design Pure ?) und Robert Heim (NOVA Mentor 4 light).

Endlich! Tolmin verwöhnte die Teilnehmer mit gutem Flugwetter. Schon früh setzte am ersten Tag die Thermik ein und es war taktisch die richtige Entscheidung, auf den nächsten Berg zu wandern und sofort zu starten. Simon Oberrauner und Tomy Hofbauer setzten sich ein klein wenig ab, dicht gefolgt von Robert Heim und Pascal Purin. Bei starker Thermik und hoher Basis gepaart mit kräftigem Gegenwind ging es in anspruchsvoller Fliegerei nach Westen.

Nach der Talquerung des Tagliamento flogen Oberrauner und Hofbauer inneralpin die direkte Linie – über die teils wilde, landeplatzarme Schluchten und Täler. Heim und Purin wählten den sicheren, aber längeren Weg am Alpenrand entlang. Der 25-jährige Steirer Simon Oberrauner setze den Wendepunkt mit 108,39 km am weitesten von Tolmin entfernt. Während Tomy vom Wetter zum Landen gezwungen wurde, flogen Simon, Pascal und Robert noch bis Gemona zurück, bevor auch sie ein aufkommendes Gewitter zu Bodenzwang. „Der Rückweg war das pure Vergnügen“, berichtet Robert, „Cruising, weiche, zuverlässige Thermik und ein Gleitwinkel von über 10. Gemona erreichte ich total entspannt mit einem Lächeln im Gesicht.“

Auch die Nacht in Gemona verbrachten man überaus entspannt: Anstatt allein durch die Dunkelheit zu tappen, gab es dieses Mal ein opulentes Abendessen und ein gutes Glas Wein. Hatten beim ersten Wettbewerb an der Hohen Wand etliche Piloten Probleme, den geforderten Fluganteil von 10 % zu schaffen, kam Oberrauner dieses Mal auf 94,1 %.

Tag 2 begann wieder mit früher Thermik und nach einer Wanderung auf den Cuarnan flogen viele Piloten direkt zum Ziel im Camp Gabrje in Tolmin.

Am Ende hätte der Slowene Zlatko Koren fast noch das Ranking auf den Kopf gestellt. Er flog am ersten Tag fast so weit wie Simon Oberrauner und Pascal Purin, da er aber später dran war, auch keinen Meter heimwärts. Am Tag 2 bremste ein sich aufbauendes Gewitter seinen Flug. Zlatko rannte – und schaffte das Ziel um nur vier Kilometer nicht.

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